Der
Traumbaum
Poetische
Wintertraum-Theatergeschichte
für Kinder ab 2½ Jahren
von
und mit Heide Rohringer
Regie,
Licht: Roman Wuketich
Im
Winter, wenn sich das Tageslicht erst spät am Morgen zeigt und
der Nebel die Landschaft wie eine weiche Decke einhüllt, dann kann es
sein, ...
…
dass über Nacht auf den Fensterscheiben, feine, kristallene Eisblumen
gewachsen sind.
… dass auf
der Straße alles ein bisschen anders aussieht als sonst, weil Bäume
und Autos mit Raureif bedeckt sind.
Es kann sogar
sein, dass man Nachbar Huber zuerst gar nicht erkennt, weil er seine
warme Mütze weit
ins Gesicht gezogen hat, um nicht zu frieren.
An so einem Tag, kann es auch
sein, dass jemand wie Du und ich lieber im warmen Bett liegen bleibt als
rechtzeitig aufzustehen.
Doch
genau so ein Tag muss es auch sein, dass Zradaxl in seinem Traum-Baum
erwacht.
Zradaxl
hat einen kugelrunden Bauch, einen kugelrunden Kopf und zwei sehr
gelenkige Beine, die er beim Schlafen hinter dem Kopf verschränkt.
Seine Arme kann er soweit ausstrecken, dass er mit den Fingern, ohne
sich zu bücken, seine Füßen erreicht.
Zradaxl
ist eben ein besonderes Wesen, und nur Wenige wissen, dass es ihn überhaupt
gibt.
Aber für die meisten Menschen ist ja auch der Traum-Baum, in dem
Zradaxl lebt, einfach ein Baum, wie viele andere auch.
Zradaxl
kümmert sich nicht um die Menschen, denn solange es warm ist schläft
er, zusammengerollt in seiner Asthöhle. Erst wenn es kalt und nebelig
wird, erwacht er. Aber dann hat er soviel zu tun, dass er sich erst
recht nicht um die vorbeieilenden Menschen kümmern kann. - Zradaxl
ist nämlich ein Traumgärtner.
Natürlich
wachsen Träume nicht wie Blumen in einem Blumentopf, oder auf der
Wiese. Sie entstehen nur dort, wo jemand Traumgedanken hat. Aber damit
aus einem Traumgedanken auch ein wirklich schöner Traum wird, braucht
es eben manchmal auch ein bisschen Hilfe von jemandem der sich auskennt.
Zum Beispiel einem Traumgärtner wie Zradaxl. |