Die
Antiquarin
Welcher Mann ist heutzutage noch bereit für seine Angebetete zu sterben?
Eine unterhaltsame „weibliche"
Neuinterpretation von Shakespeares "Romeo und Julia"
Text, Bühne, Ausstattung, Spiel: Heide Rohringer
Regie, Licht: Roman Wuketich
Produktion: ICHDUWIR -
Theater & Kultur und TPZ-Wien
Protagonistin
1: Die Antiquarin
Amalie Nowotny ist ein ältliches Fräulein mit besonderer
Vorliebe für das Romantische. Dessen ungeachtet ist sie eine
hingebungsvolle Antiquarin und leidenschaftliche Sammlerin von
alten Handschriften.
Als Amalie eines Tages völlig unerwartet eine Schachtel mit alten
Briefen aus dem Nachlass einer Stammkundigen erhält, ist sie
deshalb in ihrem Element.
Doch der ebenso packende wie romantische Inhalt dieser Briefe
übersteigt auch die kühnsten Erwartungen von Fräulein Nowotny.
Und so taucht sie während des Lesens in ein lang vergangenes
Geschehen ein, das es „sonst nur in Büchern" gibt.
Protagonistin
2: Die Zofe Maria Anna
Die Verfasserin der Briefe ist eine Bedienstete, die ihren
Angehörigen über aktuelle Eindrücke und Ereignisse berichtet.
Da sie beim Schreiben von anderen (schriftkundigeren)
Personen unterstützt wird, transportieren unterschiedliche
Formulierungsstile auch andere Sichtweisen.
Inhaltlich folgen die Erlebnisse von Nannerl (Maria Anna)
Shakespeares Drama „Romeo und Julia",
bevor sie in ihrem letzten Brief die Tante um Erlaubnis bittet,
nach Hause kommen zu dürfen.
....
D´rum bitt´ I, net glei´ wieder in ein ad´ligen Dienst
z´müssen!
zumindest für a Zeiterl. Weil am End´ gibt´s ja doch immer nur
Tote!
Inszenierungsschwerpunkt:
Das unterhaltsame
Soloprogramm wird durch die Gegensätze wie verwandten Züge der
beiden Hauptcharaktere (Antiquarin & Nannerl) geprägt.
Nannerl ist mitten im Geschehen und
von den Ereignissen unmittelbar betroffen. Sie agiert ebenso
spontan wie emotional.
Im Gegensatz dazu ist die Antiquarin
überaus kontrolliert und erlaubt sich keinerlei unbedachtsame
emotionale „Entgleisung".
Die Briefe schaffen eine eigene
Ereignisdimension, die über alle Zeitgrenzen hinweg eine direkte
Begegnung der beiden Frauen erlaubt.
Die erlebnisbetonte Dynamik des
Stückes wird durch sprachliche Vielfalt und markante Tempobrüche
erreicht, die mit dem permanenten Wechsel von Zeit, Ort und
Sichtweise einhergehen.
Stückhintergrund.
Jeder kennt sie, denn die Dramen-Klassiker sind Teil
dessen was wir als Bildung verstehen. Wirkliches Verstehen ist
dazu nicht unbedingt erforderlich und so bleibt zumeist ein
schulisches „erlitten" als nachhaltiger Bildungseindruck
übrig.
Im Unterschied dazu ist Theater dem mitvollziehenden Verstehen
geradezu verpflichtet, wodurch gespielte Stücke permanent mit der
Lebendigkeit aktueller Lebensumstände verknüpft werden.
Ob spezielle Inszenierung oder gezielte Bearbeitung, jede
Adaption ist zwangsläufig eine Neuinterpretation, um die
Begegnung von Autor und Publikum zum nachhaltigen und
unverwechselbaren Erlebnis werden zu lassen.
In diesem Sinne hoffen wir, dass „Die Antiquarin" zu
einem unbeschwerten und unterhaltsamen Zusammentreffen mit
Shakespeare führt.
Die
Textgrundlage:
Zur Erarbeitung des Stückes wurden herangezogen:
Romeo & Julia - Übersetzung von Wilhelm von
Schlegel
Hamlet – Übersetzung von Christoph Martin
Wieland
Karten
& Kontakt: 0680 316 6639
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